Chronik Ägypten:

25. Januar 2011: Landesweit kommt es zu Protesten, die auf zunehmende Gewalt durch Polizei, Mubarak-Anhänger und Sicherheitskräfte treffen.

11. Februar 2011: Nach 18 Tagen Protest und Millionen Demonstrant*innen auf den Plätzen und Straßen des Landes, tritt Langzeitdiktator Hosni Mubarak zurück. Der Oberste Militärrat übernimmt die Macht.

19. März 2011: Ein Großteil der Wähler*innen stimmt bei einem Referendum über die “Roadmap” dafür, zeitnah Parlaments- und Präsidentschaftswahlen durchzuführen und erst später eine verfassungsgebende Versammlung einzuberufen.

18. Juni 2011: Der Kandidat der Muslimbruderschaft, Mohammed Morsi, gewinnt die Präsidentschaftswahlen. Morsi beruft ein Jahr später General Abdelfatah al-Sisi als Verteidigungsminister.

November 2012: Morsi erlässt ein Dekret, das seine Befugnisse als Präsident ausweitet. Dieser Schritt und eine Wirtschaftskrise lösen im ganzen Land Proteste aus.

30 Juni 2013: Millionen Ägypter*innen gehen gegen Präsident Mohammed Morsi auf die Straße. Das Militär räumt ihm 48 Stunden ein, um eine „Regierung der Nationalen Einheit“ zu gründen.

3. Juli 2013: Abdelfatah al-Sisi führt erfolgreich einen Militärputsch gegen Morsi durch.

August 2013: Hunderte Anhänger*innen von Morsi werden bei Zusammenstößen mit dem Militär getötet. Menschenrechtsorganisationen sprechen von einem Massaker. Kurze Zeit später wird die Muslimbruderschaft als „Terrororganisation“ verboten.

Mai 2014: Abdelfatah al-Sisi wird bei Neuwahlen mit 96,9 Prozent zum neuen Präsidenten Ägyptens gewählt. Die Wahl ist laut internationalen Beobachter*innen manipuliert. Oppositionelle werden festgenommen und zunehmend brutal unterdrückt.

Juni 2019: Sisi schränkt die Pressefreiheit ein und baut den Sicherheitsapparat aus. Ex-Präsident Mohammed Morsi stirbt im Gefängnis. Ex-Präsident Hosni Mubarak lebt seit mehreren Monaten in Freiheit, er wurde von einem Richter freigesprochen.