Impressum
Autor: Mohamed Amjahid
Illustrationen: Diala Brisly
Übersetzung Englisch: Abby d'Arcy
Übersetzung Arabisch: Shatha Zaid-Alkelani
Redaktionsteam: Dr. Anja Hoffmann, Sandra Nenninger, Mohamed Amjahid, Dr. Bente Scheller
Art Director: Lisa Kreutzer
Technische Umsetzung: Daniel Schütz
Dankeschön: Mona Seif, Ola al-Jundi, Ramy Khouili, Nadine Elali, Noor Baalbaki, Paul Scheicher, Johannes Gunesch, Lukas Fischer, Michael Alvarez, Dr. Heike Löschmann, Joachim Paul, Anna Fleischer, Wajdi Filali, Birgit Arnhold, Louisa Reeh, Marita Wenzel, Annette Maennel
Hintergrund
Nach wochenlangen Protesten und Demonstrationen verließ der tunesische Langzeitdiktator Ben Ali das Land fluchtartig am 14. Januar 2011. Der Tyrann war gefallen, die erste der Revolutionen in Nordafrika und Westasien erfolgreich. Doch zehn Jahre später ist für viele Aktivist/innen in der Region der Kampf gegen autoritäre Regime, für Menschenwürde und politische Reformen noch lange nicht vorbei. Hier berichten Mona Seif aus Ägypten, Ola al-Jundi aus Syrien und Ramy Khouili aus Tunesien, warum die Revolutionen weitergehen müssen – trotz der immensen Belastungen und der teilweise gewalttätigen Repressionen durch die alten Kräfte.
Das Jahr 2011 war im Leben von Seif, al-Juni und Khouili, wie für so viele Menschen in Nordafrika und Westasien, eine Zäsur. Eine selbstbestimmte, angstfreie Existenz in Freiheit und Würde war nicht länger ein abstrakter Traum, ein heimlicher Gedanke – Demokratie, Menschenrechte und Gleichberechtigung, sie waren plötzlich greifbar. Scheinbar aus dem Nichts fanden und formten sich breite Bündnisse gegen die autoritären Herrscher, sprachen lautstark über alternative Gesellschaftsmodelle und Tausende stellten sich mutig den gewaltsamen Militär- und Polizeiapparaten entgegen.
In der Diskussion mit Mohamed Amjahid reflektieren Mona Seif, Ola al-Jundi und Ramy Khouili über ein Jahrzehnt der Revolutionen. Hat sich ihr Mut von damals gelohnt? Wie hat sich ihr Leben seither verändert? Wie blicken sie auf das Erreichte? Zwischentöne, Spannungszustände und Widersprüche zwischen dem Traum von Würde und Freiheit, Widerstand, Repression und Gewalt, werden ebenso thematisiert wie Erfahrungen mit Demokratie und Aushandlungsprozessen um individuelle Freiheiten und Gleichberechtigung. Ola al-Jundi berichtet über Flucht- und Migration wie auch einen Neuanfang, der sich so ganz anders gestaltet als 2011 erhofft.
Warum trotz des zunehmend mühsamen und gefährlichen Einsatzes für Demokratie, Würde und Selbstbestimmung Aufgeben keine Zukunft hat, haben Seif, al-Juni und Khouili in Gesprächen mit Mohamed Amjahid reflektiert. Das Ergebnis des Austausches sind diese drei eindrücklichen und anrührenden, animierten Porträts, illustriert von Diala Brisly, und präsentiert in einer Scrollstory, die die Protagonist/innen der Demokratiebewegungen stellvertretend für all die demokratischen Held/innen der Region würdigt.